Kritik? - Dann aber richtig!

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Musenkinder's avatar
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Hallo liebe Musenkinder,



konstruktive Kritik ist eine durchaus positive Sache mit der viel Gutes bewirkt werden kann.
Wichtig dabei ist jedoch WIE Kritik formuliert wird, denn sie kann schnell falsch aufgefasst
werden, auch wenn der Kritiker es eigentlich nur gut mit dem Schreiber/Illustrator/Künstler meint!

Hier ein paar hilfreiche Richtlinien, die euch selbst als Kritiker unterstützen, aber auch als
Kritisierte schützen. Einiges wird euch bestimmt schon bekannt sein, aber es schadet wohl nicht,
es sich nochmal ins Gedächtnis zu rufen! Wir sind eine Gruppe, die gutes Feedback geben möchte
und jeder von euch kann einen Teil dazu beitragen, wenn er oder sie möchte. :)

HABEN WIR ETWAS VERGESSEN? Dann schreibt uns bitte eine PM mit euren Vorschlägen,
damit wir die Liste erweitern können.


:new:Blickwinkel von EINsamer-wANDERER

Bevor man eine Kritik schreibt, sollte man sich vielleicht etwas Zeit nehmen und über das Werk nachdenken.
Es nach dem Lesen noch einmal von allen Seiten zu betrachten, kann nie schaden.

:new:Beispiele nennen von Tramira

Beispiele für Kritikpunkte zu nennen, kann sehr hilfreich sein. Manche sagen, der Schreibstil
sei nicht so schön, liest sich stockend oder Ähnliches. Oftmals fällt es dem Autor dann aber schwer,
diese Stellen auszumachen. Da das manchmal direkt in Verbesserungsvorschläge übergeht,
weil gerade Formulierungsprobleme, die eben sehr subjektiv sind, dem Autor oft besser mit einem
Verbesserungsvorschlag vor Augen geführt werden können, sollte man das auf jeden Fall schon
sehr höflich formulieren oder etwas sagen wie: "Ich finde deinen Schreibstil vielleicht etwas stockend.
Wenn du willst, kann ich dir mal aufzeigen, was ich meine. Vielleicht empfinde ich das nur selbst so,
aber wenn du möchtest, zeige ich dir gern die Stellen und wie ich das umgehen würde."

:new:Offen sagen, wenn man keine Ahnung hat! von Tramira

Wenn man nicht weiß, wie man eine Stelle genau verbessern kann oder selbst nicht festmachen kann,
woher der negative Eindruck kommt, sollte man das nach Möglichkeit als Kritiker gleich
reinschreiben. „Irgendwas gefällt mir an der Formulierung nicht, aber ich kann nicht sagen was genau“,
ist ein guter Hinweis. Vielleicht fällt dem Autor dann selbst auf, was komisch wirkt.

Als Erstes: positive Punkte

Gute Kritik wird niemals pur vorgetragen: zunächst kommt ein Lob, dann wird das erwähnt,
was man kritisieren will, dann abschließend wieder ein Lob. Bei einem positiven Start ist der
Schreiber nicht gleich abgeschreckt und aufgeschlossener für eure Anmerkungen, als wenn
ihr ihn direkt mit einer langen Fehlerliste bombardiert.

Freundlich sein

Warum wollt ihr Kritik geben? Doch sicher um dem Autor zu helfen! Also denkt daran,
hinter diesem Gedicht/Roman/Sachtext steckt ein echter Mensch aus Fleisch und Blut,
der vielleicht lange an seinem Werk gearbeitet hat.
Also verpackt eure Worte lieber ein wenig in Watte, so wird man sich viel lieber von euch helfen lassen.

Kritik ist oft subjektiv

Vergesst nicht, ihr verkörpert nicht die Allgemeinheit. Eure Kritik basiert auf dem persönlichen
Empfinden. "Meiner Meinung nach fehlt es den Charakteren noch an Tiefgang.", klingt
doch viel besser als "Deine Charaktere sind oberflächlich", nicht wahr?

:new: Hinzugefügt von Tramira

Kritik ist subjektiv. Wenn jemand meint, etwas sei nicht gut, heißt das nicht, dass alle so denken.
Das sollte man sich nicht nur als Kritiker, sondern auch als Autor immer vor Augen halten.
Letztendlich schadet es vielleicht nicht, sich mit dem Schreibstil treu zu bleiben, weil andere ihn
vielleicht gut finden. Manchmal ist eben das Bauchgefühl der beste Berater.
Trotz einer Kritik auf eine Änderung zu verzichten, weil man es selbst nicht schlecht findet, heißt ja nicht,
dass man eine Kritik wegwirft. Ein guter Kritiker wird immer verstehen wenn man ihm sagt:
"Das ist der Stil, den ich bevorzuge, weil ich den gut finde." Auch Kritiker müssen mit Kritik umgehen können.

Der individuelle Schreibstil ist kein Fehler

Für viele Leute ist es frustrierend, wenn jemand Dinge an seinem Werk kritisiert, die nichts mit direkten Fehlern,
sondern vielmehr mit ihrem Stil zu tun haben. Ob es nun sehr detaillierte Beschreibungen oder das Nichtbeachten
von rhetorischen Mitteln ist: der Autor hat sich seinen Stil selbst erarbeitet und gewählt. Wenn euch der Stil
nicht zusagt, dann müsst ihr es ja nicht lesen.

Fragen lohnt sich!

Mutmaßungen und Annahmen bringen nur einer Partei etwas, doch von Fragen profitieren beide Seiten!
Vielleicht habt ihr euch nur missverstanden? Und eine Frage zu stellen, macht dem Autor klar,
dass er etwas nicht deutlich genug ausgedrückt hat, ohne ihm auf den Schlips zu treten.

Gib Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg

Wenn ihr die negativen Aspekte vorbringt, dann gebt dem Autor auch gleich mit auf seinen Weg
was er beim nächsten Mal besser machen kann. Kritik soll schließlich konstruktiv sein und
unterstützen.

Beleidigungen & Drohungen

...sind natürlich keine konstruktive Kritik.

Wie man mit Kritik umgeht

Kritik ist ein Geschenk, entweder man nimmt es an und macht etwas daraus oder man wirft es weg!
Das ist jedem selbst überlassen. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob die Kritik angebracht ist,
dann holt eine zweite oder mehr Meinungen ein. Letztendlich liegt es in eurer Hand, ob ihr die Kritik
nutzen möchtet oder nicht.
© 2012 - 2024 Musenkinder
Comments43
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velilein's avatar
cool, vielen dank für den beitrag!
erinnert mich in vielen punkten an meinen blog-post.
ich finde es genauso wichtig, dass menschen, die kritisieren wollen, auch wissen, was sie da tun.
kritik will gelernt sein. auf beiden seiten :)

ich kritisiere selbst digitale gemälde. das tollste am kritisieren finde ich, wenn man sieht wie der kritisierte mit der zeit immer besser und besser wird.
auf der anderen seite bin ich in sachen schreiben die zu kritisierende.
meine erfahrungen haben mich dann zu dem blog-post inspiriert.

diezweiseiten.blogspot.de/2013…